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Dürfen wir?

Dürfen wir?

Dürfen wir als Eltern auch mal müde und erschöpft sein?
Ratlos?
Mit unseren Nerven am Ende?

Während ich diese Zeilen für euch tippe, bin ich müde. Meine Nase ist verstopft, der Hals kratzt, ständig muss ich husten und ja, ich weiß, ich könnte auch im Bett liegen und mich auskurieren. Aber im Bett liegen schon die Kleinen, die den ganzen Tag auf und neben mir waren und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich gerade diese paar Minuten täglich genieße, wo mein Körper mir ganz alleine gehört und niemand auf mir drauf ist. Wenn ihr versteht was ich meine :-).
Die letzte Woche war gefühlt die anstrengendste seit Langem
. Das Babylein krank und vier Tage lang 24 Stunden täglich auf mir. Wobei die knappen zwei Minuten unter der Dusche nur bedingte Erholung für mich gebracht haben. Denn wenn das fiebernde Babylein beim Liebsten schluchtzt und weint, weil es den Körperkontakt zu mir verloren hat und in seinem Unwohlsein einfach nur verzweifelt ist, dann diesen die zwei Minuten unter der Dusche, in dann natürlich gleichzeitig die Zähne geputzt werden – der Zeitersparnis wegen – ausschließlich der Körperhygiene. Und nicht der ICH-Zeit. Von Durchatmen keine Spur, weil das Mamaherz schmerzt und man einfach nur ganz schnell wieder DAsein möchte. So anstrengend das ist.

Dem Babylein geht es mittlerweile wieder besser, dafür liegt die 3jährige seit Tagen flach, ist so richtig krank und braucht ganz viel Nähe und als ob das nicht eh schon genug wäre, haben Schnupfen und Husten nun gemeint, es sich gemeinsam mit dem Halskratzen bei mir so richtig gemütlich zu machen. Und ich? Versuche mich im Annehmen zu üben (was schwerer fällt als ihr vielleicht vermutet) und genieße die paar Minuten „nur ich“ gerade unglaublich, währen dich meine Gedanken fließen lassen. Und diese Zeilen für euch tippe …

Dürfen wir?
Ich weiß schon, die Frage kommt oft. Denn wie geht das „Dürfen“ mit dem Leuchtturmdasein einher?
Wie können wir klar sein, wenn wir selbst unsicher sind (können wir natürlich nicht)?
Und wie können wir begleiten, wenn wir uns doch am liebsten selbst irgendwo in eine Ecke kuscheln würden, um begleitet zu werden? Von jemandem der stark ist und uns einfach so alles abnimmt, was gerade schwer ist.

Das WICHTIGSTE zuerst: WIR DÜRFEN!


Wir dürfen auch mal müde und erschöpft sein, wir dürfen genervt und ratlos sein, unsicher und zweifelnd. Und ja, auch mit den Nerven am Ende. Denn Elternsein ist kein Luxusurlaub am rosa-glitzernden Ponyhof wo sich alle so unglaublich lieb haben und wir den lieben langen Tag bei Café Latte in der Sonne sitzen um unseren fröhlichen Kindern beim Spielen zuzuschauen, sondern im Endeffekt der All-inklusive Abenteuerurlaub, der uns alle Stückerln spielt und uns selbst eine Minute zum Durchatmen lässt. Und ebenso wie in einem Abenteuerurlaub, dürfen wir auch im Elternsein begeistert, müde, sicher, klar, unsicher, zweifelnd, voller Enthusiasmus und ziemlich erschöpft, … sprich einfach ALLES sein.
Nicht zuletzt, weil wir nur dann weitergeben können, was wir auch selbst bei uns leben.
DAS bedürfnisorientierte Begleiten. Und das beginnt nun einmal bei uns selbst.

Punkt.
Das wars?
Nein, natürlich nicht.
Das wäre natürlich viel zu einfach. Und einfach ist dieses Erwachsensein in Kombination mit dem Elternsein nun nicht wirklich. Oder vielleicht doch? Ein bisschen zumindest? Vielleicht? Wenn wir das richtige Werkzeug haben?

DEFINITIV.
Und eben dieses Werkzeug habe ich hier und heute für euch.
Denn wer sagt denn, dass wir nicht beides können? Leuchtturm sein und authentisch unsere Gefühle leben?
Die Frage ist nämlich nicht OB, sondern WIE. Und damit sind wir beim springenden Punkt angelangt.
Denn aus vielerlei Gründen werden wir – wenn wir mal müde, erschöpft, zweifelnd, unsicher und all das sind – meist ziemlich hilflos. Und dann „sitzen“ wir – innerlich natürlich – da wie ein Häufchen Elend und verzweifeln. Voller Sehnsucht, dass da irgendjemand kommen würde, der doch einfach mal das Ruder in die Hand nimmt und das Kommando übernimmt.
Der Jemand kommt nur leider nicht. Stattdessen kommt das schlechte Gewissen, weil wir doch bessere Eltern sein wollten. Solche, die JEDE SITUATION ausnahmslos und gut meistern.

Doch was, wenn ihr selbst zu dem Jemand werdet, der kommt?
Was, wenn ihr euch zuallererst einmal zugestehen würdet zu FÜHLEN? Und euch selbst zu verstehen?
Was, wenn ihr euch schlicht und einfach diesen kurzen Augenblick des INNEHALTENS gönnen würdet um wieder zu euch zu finden?
Was, wenn ihr euch selbst einfach mal den Raum geben würdet, den ihr braucht um in die Stille zu finden und zu ERKENNEN, das das größte Glück des Erwachsen seins jenes ist, auf niemanden warten zu müssen, der euch in euren BEDÜRFNISSEN sieht und dieses begleitet.

Das ist ALLES? Mehr nicht?
Ja, das ist alles und es ist mehr als genug.
Weil es bedeutet, in jedem Augenblick wieder, trotz Müdigkeit, Unsicherheit, Zweifeln, Ängsten, Erschöpfung … VERANTWORTUNG für sich selbst und das eigene SEIN zu übernehmen. Und das ist wahrlich mehr als genug.
Doch stellt euch einmal vor, welche Möglichkeiten ihr damit einhergehend habt!
Welche unglaubliche Kraft daraus entwächst, nicht nur im Außen und all den erwachsenen Belangen auf der bewussten Ebene entscheiden zu können, sondern DAS ganz bewusst auch im INNEN zu tun.
Auf niemanden mehr zu warten, sondern uns selbst den Raum zu geben.
Ganz so, wie wir es uns für unsere Kinder wünschen.

DAS BESTE ZUM SCHLUSS …

Aber das wirklich Großartige an eben diesem DASEIN und RAUM GEBEN für sich selbst ist, das wir es uns dadurch umso leichter auch für unsere Kinder gelingt. Denn sobald wir ins Fühlen und damit einhergehend in die ErFÜLLUNG kommen, können wir eben diese Fülle auch weitergeben. Weil unsere Tanks voll sind.

Und der Leuchtturm?
Der sind wir auch oder gerade dann, wenn wir uns den Augenblick Zeit für uns selbst nehmen und geben. Denn Leuchtturm DASEIN heißt nicht: Ich schaffe alles immer perfekt. Sondern definitiv: Ich bin auch mal müde, erschöpft, ratlos und zweifelnd … ABER ich weiß, wie ich angemessen darauf reagieren und mehr noch wie ich damit umgehen kann, WEIL ich in meinem Erwachsen sein Verantwortung für mich selbst übernehmen.
Und genau dadurch bin ich auch Leuchtturm. Sogar einer, der unglaublich weit strahlt. Weil ich diesem kleinen Wesen mir zeige, was ERWACHSEN sein heißt und wie es gelebt werden kann. Und weil ich genau dadurch, eben dieses für den kleinen Menschen erstrebenswert mache.

Denn Mami und Papi sind auch mal müde und erschöpft, aber dabei auch unglaublich stark und mächtig. Weil sie wissen, was zu tun ist. 🙂
ALSO: (VER)TRAUT euch einfach!

Kommentare: 1

  1. Gisela sagt:

    Danke Lini! Danke fürs Teilen und danke fürs Formulieren! Und danke für die Klarheit und Neuausrichtung, die dadurch entstehen kann! Sehr wertvoll!

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