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Und manchmal ….

Und manchmal ….

gehts einfach drunter und drüber.

Ist einfach so. Ich weiß schon, das Bild, das viele Eltern haben ist, das es immer harmonisch und toll und entspannt und großartig und irgendwie gechillt ablaufen muss. Und das es nur dann RICHTIG ist. Schönes Bild. Aber mehr auch nicht, wenn wir ehrlich sind. Denn die Wahrheit ist, das es im Leben und gerade im Leben als Familie manchmal laut und dann wieder leise ist.

Gestern war so ein lauter Tag. Einer, wo die Emotionen hochkochen, Gefühlsstürme wüten und man sich schwer damit tut sein Gleichgewicht zu halten. Manche Tage hauen nämlich selbst denn stabilsten Leuchtturm um. Und dann? Gilt es irgendwie die Balance wieder zu finden.

Eigentlich war alles gut … GESTERN. Der Tag hat ruhig begonnen. Es war unser „Pausentag“. So ein Tag den wir immer wieder einbauen, nach intensiven Tagen. Aus Erfahrung und in dem Wissen, das intensive Tage ihre Spuren hinterlassen.
Und eigentlich war alles gut. Oder auch nicht. Die ersten Streitereien gab es am Morgen. Lautes Gekreische neben Babyweinen und ziemlich viel Bedürfnis nach Halt. Daneben ein Wohnraum, der die Intensität der vergangenen Tage auf andere Art und Weise zeigt – mit Chaos im Außen.
Wäscheberge sauber und schmutzig, ein im Weg stehender Staubsauger, benutzes Geschirr, Zettel, Rechnungen, Stifte, Zeichnungen und so weiter und so fort. Ich glaube ihr wisst, was ich meine. Krümel unter den Füßen beim Gehen, der Boden hie und da gewürzt mit Kleinigkeiten (Pixibücher, Stifte, Papierschnipsel, Haargummis, …)
Wie auch immer. Wir sind dann nach dem Mittagessen zunächst in den Wald und das hat gut getan. Und ein wenig Entspannung gebracht. Und ich hätte mich wirklich auf einen ruhigen Abend gefreut und war überzeugt davon, dass wir die Kurve gekratzt und es ausnahmsweise gut geschafft hätten, durch den Tag zu kommen. Trotz aller Unruhe. Ich sah mich schon gemütlich dasitzen, in aller Ruhe einen Tee trinken und ein bisschen lesen …

Tja, schön wärs gewesen. Echt. Doch der Tag war nicht vorüber und zuerst war Chaos hoch zehn beim Abendessen, dann in der Badewanne, … Beim Schlafen gehen hat die Zweieinhalbjährige dann pausenlos vor sich hin gejammert ohne sagen zu können woran es liegt (logisch) und weder kuscheln noch leises Zureden haben geholfen. Und wäre nur sie diejenige gewesen, die begleitet werden wollte, wäre alles halb so wild gewesen. Doch da war auch noch der Babymann und der Liebste in einem Online-Meeting und die mittleren Mädels am kichern und lachen und laut reden obwohl sie eigentlich wussten, dass ich die Kleinsten niederlegen wollte … Gleichzeitig war ich unglaublich müde und voller Hoffnung darauf, das es doch noch was werden würde, mit meinem ruhigen Abend …

Irgendwann ist die Zweijährige dann eingeschlafen und ich wollte durchatmen.
Wollte. Denn gerade als ich mir meinen Tee aufgegossen hatte, kam die 7jährige vollkommen aufgelöst und brauchte Begleitung, weil da das Thema mit dem Zeichnen war und sie meinte sie könne das alles nicht. Nicht so wie die Großen und so weiter und so fort. Tränen flossen, Nähe wurde gebraucht. Eine viertel Stunde später war dann klar, dass sie eigentlich noch Hunger hatte und deswegen alles so kompliziert war. Lange Rede kurzer Sinn. Nachdem sie mit Essen versorgt war und die Tränen vergessen waren, brauchte die 5jährige Begleitung. Sie wollte nicht da schlafen, wo sie jetzt seit Monaten schlief, sondern auch wieder bei mir schlafen und überhaupt war sie nicht müde und wollte noch ein Buch anschauen aber eigentlich auch nicht weil die Augen schon so müde sind und am liebsten würde sie nur kuscheln …

Danach kamen Gespräche mit der 9jährigen und der 11jährigen die ein ziemlich großes Redebedürfnis hatten und als dann endlich alles wieder halbwegs im Lot war, … wachte der Kleinste auf.
Stillen, Abhalten, Kuscheln bis er wieder eingeschlafen war … Mein Tee war einstweilen kalt, meine Müdigkeit übergroß und der Abend schon recht voran geschritten …

Und manchmal ….

ist es einfach verdammt hart. Das Elternsein generell und das bindungs- und bedürfnisorientierte Begleiten sowieso. An den „leisen“, ruhigen Tagen, wo alles im Lot ist, fällt uns das nicht auf. An den lauten unruhigen Tagen sehr wohl. Und dann?
Ist es allzu leicht zu zweifeln und davon überzeugt zu sein, das irgendetwas falsch wäre. Ist es nicht. Das Problem ist, das wir oft meinen wir würden da irgendetwas falsch machen und den Fehler nicht sehen. Dabei gehören diese Tage dazu. Sie sind normal. Und sie werden – trotz aller Anstrengung und Herausforderung in den Situationen, gerade dann wenn man selbst schon müde ist oder nicht in siner Mitte – wesentlich leichter zum Halten und Annehmen, wenn wir erkennen, das sie einfach dazu gehören. Diese Tage.

Und JA, es gibt diese Tage wir ihr seht, auch bei uns. Öfters, als ihr vielleicht denken würdet. Nach intensivem Erleben, nach Tagen voller Programm, … oder einfach auch mal so – ohne offensichtlichen Grund – gibt es solche Tage. Das Anzunehmen ist uns in den ersten Jahren als Eltern unglaublich schwer gefallen.

Doch wir haben gelernt, sie anzunehmen und Werkzeuge zu finden, die uns gerade an diesen Tagen helfen.
Was das ist?
Langsamer gehen.
Annehmen.
Atmen.
Wald- und Draußenzeit.
Singen.
Tanzen.
Kuscheln.
Paarmomente (eine kleine Berührung, eine Umarmung, …)
Nervennahrung …
und das Vertrauen, das diese Tage wieder vergehen.

Tun sie auch. Mit der gleichen Zuverlässigkeit, wie sie immer wieder kommen 🙂 Und mit dem Chaos gemeinsame Sache machen.

Kennt ihr diese Tage?
Was hilft euch?

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