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„Bei euch wäre ich gerne mal Mäuschen“

„Bei euch wäre ich gerne mal Mäuschen“

Ja? Dann vergiss bitte an den speziellen Tagen den Gehörschutz nicht ;-). Nämlich an den Tagen, wo der Wurm drinnen ist, sich die Energie ziert, Diva Müdigkeit meint, mal wieder volle Aufmerksamkeit einfordern zu müssen und nicht einmal Rausgehen wirklich etwas bringt, sondern die Stimmung oft noch mehr drückt, bis alles nur mehr nervt.

Vor ein paar Tagen war Vollmond und ja, man kann sich darüber streiten, ob es nun am Vollmond oder nicht liegt. ABER ES WAR EIN TAG MIT WURM DRINNEN. So ein klassischer. NICHTS, wirklich GAR NICHTS hat an diesem Tag gepasst. Für niemanden. Ein unglaublich anstrengender Tag, was die Begleitung der kleinen betrifft und einer, an dem ich zum ersten Mal seit langem mal wieder ziemlich häufig und tief Durchatmen musste um meine eigenen Mitte zu halten.

Es gibt einfach Tage, wo der Wurm drinnen ist. Punkt. Und diese Tage können für uns Eltern unglaublich herausfordernd sein. Warum?
Weil es genau an diesen Tagen oft allzuleicht ist zu meinen, das man etwas falsch machen würde. Und damit einhergehend noch mehr Druck aufbaut.
Früher ging mir das ganz oft so.

An Tagen wo der Wurm drinnen war versuchte ich ihn quasi auf Biegen und Brechen und mit vollem Einsatz dazu zu bewegen, zu verschwinden. Ich war überzeugt davon, dass es da irgendwo einen Schlüssel geben müsste, von dem ich noch nichts wusste, der genau diese Tage verhindert oder möglichst schnell wendet.

Es hat – wie so vieles – gedauert, bis ich erkannte, dass es zwar einen Schlüssel gibt, aber keinen, der solche Tage verhindert. Und DAS – also diese Erkenntnis – hat sich im ersten Moment echt doof angefühlt. Unglaublich doof. Denn ich WOLLTE diese Tage nicht. Wirklich nicht. Hätte man mich damals gefragt, dann wären genau diese Tage es gewesen, die ich augenblicklich vom Programm der Elternreise gestrichen hätte. Ausnahmslos.
Mal ganz ehrich, wer braucht schon solche Tage??????

Und ja, ich habe viel Zeit damit verschwendet (sag ich heute) mir und uns als Eltern die Verantwortung dafür zu geben, überzeugt davon, dass sie FALSCH seien, diese Tage UND nach der ultimativen Lösung zu suchen. Und JEDES EINZELNE MAL, wenn es dann wieder soweit war, fühlte ich mich nicht nur unglaublich schlecht, sondern suchte auch nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, die es hier nicht gibt.
Definitiv nicht.

Denn Fakt ist, diese Tage gehören dazu und Fakt ist auch, das wir diese Tage nicht verhindern können. Weder mit Erziehungsmaßnahme, noch mit vorbeugenden Maßnahmen noch mit bindungs- und bedürfnisorientierter Begleitung.
Tage an denen der Wurm vom frühen Morgen an ohne Vorankündigung drinnen ist, die gibt es einfach. Es sind Tage an denen Minimum einer, warum auch immer nicht in seiner Mitte ist. Die Tage wo sich alles irgendwie doof anfühlt, einer irgendwie immer unzufrieden ist, irgendwer mit irgendwem immer aneinander kracht, sich fortwährend irgendwer weh tut, nix passt, alles irgendwie in der Luft hängt und wir uns als Eltern irgendwie am Morgen schon auf den Abend freuen, wenn wieder Stille einkehrt, während wir fortwährend damit beschäftigt sind zu begleiten und zu halten und zuzuhören. Und nicht zu vergessen natürlich, die Tage wo einer von uns Eltern dieser „Irgendwer“ ist bzw. auch wir nicht wirklich in unserer Mitte sind, die Laune im Keller ist und es unglaublich schwer fällt, die Balance zu halten.

Das Spannende war zu erkennen, dass es vollkommen egal ist was ich an diesen Tagen mache, sie bleiben. Und was für eine Erleichterung zu entdecken, dass es allen irgendwie so ging. Was auch der Auslöser dafür war mir die Frage zu stellen, ob es denn wirklich eine Lösung im Sinne davon gab, diese Tage zu verhindern. Und damit einhergehend wagte ich einen Versuch.

WAS, wenn ich diese Tage einfach annehme?
Ihr könnt mir glauben, dieser Versuch fühlte sich im ersten Moment vollkommen absurd an. Nicht zuletzt, weil ich gerade in Bezug auf bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung zu Beginn das Gefühl hatte, wir müssten alles dafür tun, damit es immer schön gemütlich, harmonisch, ruhig, ausgeglichen … blablabla … ist. Weil ja sonst …. Ja, was eigentlich?
Das Kind leidet? Man irgendetwas falsch macht.
Im Endeffekt war klar, das es das gleiche Prinzip wie bei den Lernprozessen und damit einhergehenden Fehlern ist. Wir haben gelernt zu denken, dass diese falsch seien und verlernt zu erkennen, dass sie auch ihr GUTES haben.
So wie die Tage mit dem Wurm.

HÄHHHH??? Spinnt die jetzt total? Warum sollten diese Tage gut sein?


WEIL SIE SPANNUNG LÖSEN. Überschüssige Spannung. Weil sie ein wertvolles VENTIL sein können um langfristig in der Mitte zu bleiben. Weil sie das BILD ganz sein lassen (vor allem aus Sicht der kleinen Menschen, die erleben, dass diese Tage und all die damit einhergehenden Gefühle auch okay sind). Und weil es unglaublich wichtig ist für uns und unsere Mitte und die unserer Kinder, wenn sich diese Spannung auch lösen darf. Und wenn diese Lösung nicht durch das Gefühl unterdrückt wird, dass sie schlecht sei. Und so weiter und so fort.
Es ist wie das Gewitter an schwülen, drückenden Sommertagen, das zwar unglaublich heftig aber auch unglaublich erleichternd sein kann.

Und wisst ihr was? In dem Augenblick, als ich das erkannte und wir für uns neue Wege im Umgang mit diesen Tagen und den darin „begrabenen“ Würmern fanden, war alles plötzlich viel leichter. Nicht nur das, plötzlich fiel uns das Begleiten all der Stürme an diesen Tagen wesentlich leichter. Und in dem Vertrauen, dass sich der Wurm auch wieder verabschieden, der Sturm oder die Stürme sich legen und die Sonne wieder kommen würde, waren sie gar nicht mehr so doof und schwer.

Was ich euch damit sagen möchte?
Wir machen uns das Leben oft selbst schwer. Genau dadurch, das wir meinen es würde etwas FALSCH sein. Es stimmt schon, Hinschauen, Reflektieren und sich mit den eigenen Themen auseinander zu setzen ist WICHTIG und GUT. Doch nicht ALLES liegt erstens an uns und unseren Themen und nicht alles, verschwindet durch unsere Auseinandersetzung. Manches dürfen wir halt auch einfach ANNEHMEN.
Und wenn wir schon beim Thema sind. Was uns hilft diese Tage anzunehmen?

Selbstfürsorge
Unnötiges aus dem Kalender streichen
Umarmungen
Seufzen und Atemübungen
Lächeln
Nervennahrung
Tanzen
etc.

Kennst du diese Tage? Was hilft dir? Kommentier doch gerne 🙂


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