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Und plötzlich wird gestreikt!

Und plötzlich wird gestreikt!

Könnt ihr euch noch daran erinnern?
Als ihr klein wart und unbedingt auch tun wolltet, was die Erwachsenen taten?
Könnt ihr euch noch erinnern, wie intensiv das manchmal war, dieses Bedürfnis nach Selbstständigkeit?
Zuerst in den kleinen Dingen und später dann in den größeren, umfassenderen?
Könnt ihr euch noch an die Gefühle erinnern, wenn ihr es geschafft habt? Alleine, ohne Hilfe, aus eigener Kraft?

Deutlicher geht nicht!
Unser friedlich dahin plätschernder Babyalltag wird oft je unterbrochen.
Von dem sich selbst entdeckenden kleinen Menschen, von dem Tragling auf der Schwelle zum kleinen Abenteurer und von dem ersten gewaltigen Wutanfall, dem Streik, dem lauten NEIN und dem ICH WILL NICHT, die uns mit voller Wucht entgegen prallen.
Plötzlich.
Ohne Vorwarnung.
Mit voller Lautstärke und riesengroßen Krokodilstränen bei dem kleinen Menschen und entsetzlicher Ratlosigkeit und Verwirrung bei uns.
Warum?
Und warum so plötzlich?


Abwehrhaltung und Streik, die so gerne als Trotz abgewertet werden, sind NOTWENDIGKEITEN, mit der uns der kleine Mensch ganz deutlich zeigt, dass er VERÄNDERUNG möchte. Und ohne die er gar nicht zum Ausprobieren und Selber machen kommen würde.

Gewohnheit
Schließlich greifen wir automatisch hin. Aus Gewohnheit und der vorangegangenen Notwendigkeit, die der anfänglichen Hilfsbedürftigkeit des kleinen Menschen geschuldet ist.
Weil es schneller geht und weil wir – zu so einem frühen Zeitpunkt oft gar noch nicht auf die Idee kommen, der Selbstständigkeit Raum zu geben.

Vielleicht erwarten wir auch etwas ganz anderes, wenn die Selbstständigkeit kommen möchte. Nicht dieses Geschrei und diese Abwehrhaltung. Nicht dieses plötzliche, mitunter recht wütende „ICH WILL NICHT MEHR“, diese Zurückweisung bei gleichzeitiger Zerrissenheit und Planlosigkeit, was stattdessen gewollt wird …
Vielleicht erwarten wir irgendwie etwas Selbstverständlicheres. Etwas, was wir nachvollziehen, einteilen, verstehen und dem wir letztendlich nachkommen können.
Doch so läuft das nicht.

Der erste Schritt
Selber machen braucht zunächst einmal die Abwehrhaltung und den Streik. Es braucht zunächst einmal das Aufbrechen von Gewohnheiten und Zurückweisen von Hilfe und Begleitung.
Und weil Entwicklung nun einmal keine Hau-Ruck Aktion ist, die mal eben so Nachts vor sich geht und dann plötzlich da ist, sondern ein mitunter recht anstrengender, herausfordernder und langwieriger Prozess, ist da zunächst einmal die Zurückweisung von Hilfe. Das Abwehrverhalten und der Streik. Aus einer instinktiven Gewissheit heraus, dass es da noch mehr geben muss. Was genau, das ist zu dem Zeitpunkt noch nicht so klar.
Was der kleine Mensch weiß ist, dass er das was bisher war nicht mehr möchte. Was er stattdessen will, weiß er noch nicht wirklich. Oder nur teilweise. Und darum auch die beiderseitige Verwirrung und die gelegentliche Wut …
Was den kleinen Menschen antreibt ist die Wissbegierde, das Erkennen der eigenen Größe und der damit einhergehenden Möglichkeiten und das dringende Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Autonomie.

Was einmal mehr gefragt ist …
Über die Grenzen in der Begleitung habe ich mit Nando Stöcklin in der aktuellen Ausgabe des Pippi-Magazins geschrieben. Ein ganz wunderbarer Artikel der beide Seiten beleuchtet, die der Erwachsenen ebenso, wie die des kleinen Menschen.
Was wir lernen dürfen, ist die Zurückhaltung und das genaue Hinschauen und Wahrnehmen. Fernab jeglicher Erziehungstipps. Fernab von Konzepten und Handlungsanweisungen sondern im Hinschauen und Wahrnehmen des individuellen kleinen Wesens, das wir da vor uns haben. Im Mut, auf Augenhöhe zu gehen und den Raum zu erweitern und im Vertrauen, dass nur das Selbst tun dürfen im Endeffekt zum Selber machen können führt …

Zur Selbstständigkeit und Autonomie und einem integren, jungen Erwachsenen, der sich seiner Möglichkeiten ebenso bewusst ist, wie seinen Grenzen …

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